Schon auf der alten Anlage in Dortmund hatte ich vereinzelt Probleme mit Weichen, die die Endlage nicht erreichten. Meist betraf dies die inzwischen von mir ausgemusterten Piko-DKW. Auch in Meschede trat dieses Problem wieder auf und wurde nunmehr dringlich. Es zeigte sich nämlich geradezu massenhaft bei den Conrad-Weichenantrieben. So ging es nicht weiter. Die beteiligte Ausrüstung: Traincontroller 7.0, Roco 10764 mit Multimaus und 10785er Interface, Weichendecoder MAD4 DCC und MWD1 DCC von IEK, sowie die besagten Conrad-Antriebe und Piko 55271er.

Wenn die Weichen nicht sicher umlegen, wird gemeinhin empfohlen, in Traincontroller die Schaltzeit hochzudrehen. Aber selbst absurd hohe Werte von 2000 Millisekunden führten zwar zum völligen Erliegen des Betriebsablaufs, brachten die Weichen aber nicht sicher in Endlage. Was ebenfalls auffällig war: Wenn man die Weichen mit der Multimaus per Hand schaltete, dann war das Ergebnis ein kräftiger Umschaltimpuls, und die Weiche lag so, wie sie sollte. Die selbe Schaltung ausgelöst von TrainController ließ die Weiche schlaff verfahren und vor Erreichen der Endlage verrecken. Was also machte die Software anders als die Multimaus?

Die Lösung war ein schwach dokumentierter Schalter in Traincontroller: „SendSwitchOff=0“. Diese Option kann man in der Datei Railroad.ini setzen. Normalerweise soll bei DCC  auf den Umschaltbefehl für eine Weiche kurze Zeit später ein Abschaltbefehl folgen. Das Setzen von SendSwitchOff bringt TC dazu, auf den Abschaltbefehl zu verzichten. Es soll da draußen kaputte Weichendecoder geben, die dann Dauerstrom an die Weiche geben (zumindest solange bis aus dem Antrieb der magische Rauch aufsteigt), aber mit den IEK-Decodern gibt es keine Probleme. Im Gegenteil, dadurch wird ein von TC kommandierter Umschaltimpuls endlich so kräftig, dass die Endlage sicher erreicht wird.

Wenn danach irgendwann doch noch wieder Probleme auftauchen, sollte man mal die Railroad.ini kontrollieren. Ich hatte bereits den Fall, dass sich SendSwitchOff aus irgendeinem Grund wieder auf 1 resettet hatte.

Mit dieser kleinen Softwareeinstellung war mit dem Roco-System zumindest eine zuverlässige Fahrstraßeneinstellung möglich. Trotzdem war dies nicht der Weisheit letzter Schluss, und ich habe die Roco-Digital-Komponenten inzwischen mit Masse rausgeworfen. Mehr dazu im nächsten Artikel.