Digital and Elektrik echoray on 13 März 2010 06:17 pm
Digitale Drehscheibe mit Littfinski TT-DEC
Habe meine Fleischmann-Drehscheibe (eine 6651 C – die Version mit Neusilber-Schienenprofilen) digitalisiert. Hierzu habe ich mir bei Littfinski einen Decoder TT-DEC und zur automatischen Umpolung des Bühnengleises einen Dauerstromumschalter DSU besorgt.
Bei der alten Anlage in Dortmund hatte ich die Drehscheibe noch im Originalzustand belassen und mit dem Fleischmann-Steuerschalter von Hand betätigt. Die angeschlossenen Gleise waren dazu an den Schienenstümpfen isoliert. Die Umpolung erledigte ein Kehrschleifenmodul KSM von Tams. Dieses arbeitet mit Mikrokurzschlusstechnik. Demgegenüber ist die Variante mit dem DSU natürlich die technisch sauberere Lösung. Der TT-DEC schaltet den DSU um, bevor ein Kurzschluss entsteht.
Wenn man die Gleise nicht mit Isolierschienenverbindern anschließen möchte, bleibt einem nur, die Kontaktlaschen der Drehbühne zu entfernen. Meines Wissens ist diese Entfernung irreversibel (man nehme einen Seitenschneider…). Das war der Grund, warum ich mich zunächst innerlich dagegen gewehrt habe. Ich wollte die teure Drehscheibe nicht im Wert mindern. Schlussendlich habe ich es dann doch getan, weil es einfach die beste Lösung ist. Um an die Laschen zu kommen baut man am besten die Drehbühne aus. Dazu hebelt man in der Mitte der Bühne die Abdeckplatte zwischen den Schienen heraus und entfernt den Sicherungsring (Achtung, nicht verlieren!).
Bei der Einstellung des TT-DEC habe ich mich zunächst von der Anleitung ins Bockshorn jagen lassen; die Werkseinstellung des Potis „Steuertakt“ ist zwar laut Anleitung angeblich für die meisten Drehscheiben optimal, nicht aber für meine 6651C. Nur weil die Bühne von einem Gleis zum Nachbargleis fährt, bedeutet das nicht, dass die optimale Einstellung gefunden ist. Sie darf bei einem Turn-Befehl definitiv erst nach einer 180-Grad-Wendung anhalten. Das habe ich erst nach einer ratlosen Stunde kapiert, während der mich der TT-DEC mit verschienenen Kombinationen seiner drei Leuchtdioden beglückte, die nirgendwo dokumentiert waren. Das wäre mal eine sinnvolle Ergänzung zum Handbuch, denn nachdem meine Drehscheibe auf Grund falscher Steuertakt-Einstellung immer nur 1 Gleis weiterfuhr, zog ich ernsthaft in Erwägung, ob mein TT-DEC womöglich defekt sein könnte, zumal er eben Lichtsignale von sich gab, die nirgendwo in der Anleitung auftauchten.
Aber nachdem die Klippe mit dem Steuertakt-Poti einmal umschifft war, lief es dann sofort wie es sollte. Neben der Gleisbesetztmeldung des Bühnengleises (das Kabel kann direkt vom DSU an einen Gleisbesetztmelder geführt werden) bietet der TT-DEC eine „Position erreicht“-Meldung für die Drehbühne. Wenn die Bühne in Endlage ist, schließt der TT-DEC einen Kontakt auf seiner Platine. Diesen Kontakt kann man ebenfalls über einen GBM auswerten. Ich habe dazu einen Schaltungsvorschlag von Littfinski für den RM-GB-8-N adaptiert: Ein Gleisausgang des IEK GBM-4 wird über einen Widerstand 1,5 kOhm und eine Diode 1N4003 mit dem Kontakt am TT-DEC verbunden. Über die bei mir blaue Digitalstromleitung wird der Stromkreis geschlossen. Wenn die Bühne in Endlage ist, sieht es somit für den GBM-4 so aus, als ob ein Zug auf einem imaginären Gleis steht.
on 24 Juli 2013 at 15:56 # Peter Rest
Habe heute Ihren Artikel gelesen, genau die selbe Erfahrung gemacht. Der Artikel hat mir weitergeholfen. Besten Dank für diese Hinweise.
mfg. P.Rest